Preisträger 2012
Betrieb Schneider - max. 107 Muttertiere mit je 2 Lämmern
Besonderheit
Ein schlichter Schafstall aus holz für eine beispielgebende Baukultur in der Landwirtschaft
Baumaßnahme
- Offenfrontstall mit betoniertem Auslauf
- Massivbeton-Stützmauer bergseitig
- Rundholz, Strohbühne, einfaches Pultdach mit Kaltdachverschalung und Trapezblecheindeckung
Betriebsdaten
- Bewirtschaftete LN inkl. Pacht: Acker 3,5 ha, Grünland 9 ha, Forst 7 ha
Gründe und Ziele für den Stallbau
- Eigenleistung, Rundholz am Betrieb
- Haltung von Krainer Steinschafen in modernem tiergerechten Stall
- Flexible Nutzungsmöglichkeit
- Geringer täglicher Arbeitsaufwand
Baukosten
€ 52.800,-
für: Stallfläche 340 m², 126 m² Auslauf, Futterlager 440 m³, Böschungsmauer
Stallbau
Das in den leicht fallenden Hang gesetzte Stallgebäude aus Holz vermittelt einen souveränen Umgang in der Baugestaltung von landwirtschaftlichen Wirtschaftsgebäuden. Durch den einfachen Baukörper mit dem fallenden Pultdach und der offenen Längsseite für den Lichteinfall entsteht ein großzügiger und heller Stallraum. Die funktionellen Anforderungen im Bezug zur Tierhaltung und der Arbeitswirtschaft werden mit einer klaren Konzeption gelöst. Die Details des Rundholzbaues bestechen in ihrer Ausführung mit handwerklicher Qualität. Das Gebäude vermittelt ein überzeugendes Ergebnis für eine nachhaltige Baukultur mit hoher regionaler Wertschöpfung und ein hohes Maß an landwirtschaftlicher Identifikation.
Tiergerechtheit
Biobetrieb
Der Stall ist modern und tierfreundlich und weist ein großzügiges Platzangebot für die Tiere auf. Das Zweiflächensystem bietet eine weiche Liegefläche und einen betonierten Auslauf. Zusätzlich wird auch Weide geboten. Die Kaltdachkonstruktion verhindert im Sommer die Wärmeeinstrahlung des Blechdaches in den Stallraum.
Arbeitswirtschaft
Durch einfache Mittel wie Strohbühne und mobile Rundraufen besitzt der Stall eine hohe Flexibilität in der Nutzung. Das gilt für das Management in der Schafhaltung, aber auch für mögliche alternative Nachnutzungen. Im Sommer wird das Futter auf der Weide konsumiert. Heu wird nur im Winter über Futterraufen, die rund geformt sind, verabreicht. Sie werden von oben händisch (mit der Gabel) befüllt. Es wird in Rundballen auf Paletten im dachnahen Bereich gelagert, die mit einem Hubwagen zur Abwurfstelle, einer Öffnung im Geländer, transportiert werden. Die Tierkontrolle wird jeden Tag durchgeführt. Das Entmisten erfolgt mobil (Traktor mit Frontlader) zweimal im Jahr. Das Einstreuen im Winter wird mit den Futterresten, die täglich entfernt und auf die Liegefläche aufgebracht werden, bewerkstelligt. Das Scheren wird zweimal im Jahr und die Klauenpflege einmal jährlich in überbetrieblicher Kooperation erledigt.
Arbeitsaufwand im Stall:
je Tierplatz (Muttertier und 2 Lämmer)/Jahr:
1,9 h (Angaben des Landwirtes)
Tägliche Tätigkeiten: 35 Minuten/Tag
Nicht tägliche Tätigkeiten: 14 h/Jahr
Plandarstellungen
Die Prinzip-Skizzen wurden zum Teil aus Einreichplänen entwickelt und können im Detail von der tatsächlich ausgeführten Baumaßnahme abweichen.
(1 Stallneubau, 2 Altbestand, 3 Wohnhaus)
Bei der Verwendung von Fotos bzw. von Zeichnungen ist die Webseite www.oekl-bauen.at als Quelle anzugeben.