Nominiert für den Baupreis 2010
Betrieb Koch - 40 Milchkühe
Besonderheit
Hallenbau mit gelungenem Bezug zu Dorf und Landschaft
Baumaßnahme
Neubau eines solitären Stallgebäudes (Liegeboxenlaufstall) für Milchvieh, Jungvieh und Kälber
Baukosten
€ 438.000,-
Tierbestand max. 40 Milchkühe (derzeit 40 Milchkühe, 33 Stück Jungvieh und 12 Kälber), Stallfläche 1100 m², Güllelager 1000 m³, Futterlager 550 m³
Stallbau
Stallbauvorhaben in dieser Größenordnung und Bauweise schaffen in Dorflagen unzureichende architektonische Lösungen zu bestehenden Hofanlagen und Gebäudeformen.
Die Situierung des solitären Neubaus an den Dorfrand erhält der bestehenden Dorfbebauung ihre städtebaulichen Qualitäten. Das Stallbauprojekt zeigt einen typischen 3-reihigen Liegeboxenlaufstall in Hallenform mit einer mittigen Futtertischachse, seitlich angebautem Melkbereich und Vorwartebereich. Der Kälberstall wurde vor dem Melkbereich, räumlich klar getrennt vom Stallbereich, angeordnet. Der solide Ingenieurholzbau zeigt einen gediegenen Umgang in den Detaillösungen und bei der Materialauswahl. Die Situierung im Hanggelände, die Fassadengestaltung mit unbehandeltem Holz und die helle Dacheindeckung vermitteln eine durchaus gelungene Einbindung der großvolumigen Halle in den Landschaftsraum.
Tiergerechtheit
Gehobener Tiergerechtheitsstandard
Bei diesem Stallkonzept (Neubau) ist besonders hervozuheben, dass planbefstigte Laufgänge gebaut sowie die Liegeboxen als Tiefboxen gestaltet wurden. Der Stall ist gut in die verschiedenen Funktionsbereiche gegliedert. Es gibt keine Sackgassen. Interessant ist die Lösung mit dem Vorwartebereich vor dem Melkstand, was zu einer Stressminderung der Kühe vor dem Melken beitragen kann.
Arbeitswirtschaft
Die Futter- und Festmistachsen sind gut befahrbar. Die Fütterung von Milchkühen und Jungvieh erfolgt mit Futtermischwagen über dieselbe Futterachse. Die Entnahme am Silo wird mittels Silozange (am Frontlader) durchgeführt, die Kraftfutterzuteilung übernehmen Automaten. Für eigenes Getreide kommt ein mobiles Mahlservice zum Einsatz.
Die Entmistung ist ein Flüssigmistverfahren mit Schrapper bei den Milchkühen; Flüssigmist wird vor dem Ausbringen wegen dem Festmistanteil aufgemixt. Die Tiefstreuboxen von Kälbern und Jungvieh werden alle 3 bis 4 Wochen mit Fontlader und Kipper ausgemistet und in der Güllegrube gelagert.
Der Fischgrätenmelkstand bietet eine gute Übersicht und eine gute Melkleistung. Durch die optimale Anordnung der Gehwege um den Melkstand und die gute Tierbetreuung ist kein Nachtreiben erforderlich. Der Raum ist sehr hell, da viel Fensterfläche vorhanden ist.
Arbeitszeitbedarf je Milchkuh/Jahr: 62 APh (Angaben des Landwirtes)
Plandarstellungen
Die Prinzip-Skizzen wurden zum Teil aus Einreichplänen entwickelt und können im Detail von der tatsächlich ausgeführten Baumaßnahme abweichen.
Bei der Verwendung von Fotos bzw. von Zeichnungen ist die Webseite www.oekl-bauen.at als Quelle anzugeben.