https://oekl-bauen.at » Archiv » ÖKL-Baupreis 2010 » Nominierungen » Betrieb Maier

Nominiert für den Baupreis 2010

Betrieb Maier - 27 Milchkühe

 

Besonderheit

Qualität mit einem einfachen wirtschaftlichen Zubau

 

Baumaßnahme

Zubau Liegeboxenlaufstall für Milchvieh, Heubergeraum mit Trocknungseinrichtung

 

Baukosten

€ 221.500,-

Tierbestand max. 27 Milchkühe (derzeit 25 Milchkühe, 53 Stück Jungvieh), Stallfläche 735 m², Güllelager 650 m³, Futterlager 1000 m³

 

Stallbau

Raumqualität für einen Milchviehstall lässt sich nicht nur über messbare Parameter ableiten. Überschaubarkeit, Großzügigkeit, Materialaiensatz, umschreibende Bauteile/Konstruktion und das natürliche Licht bestimmen in der visuellen und haptischen Wahrnehmung Raumqualität für Mensch und Tier.

Die Besonderheit des eingereichten Projektes lässt sich durch die beispielhafte Auseinandersetzung mit den vorhin angeführten Kriterien umschreiben. Der einreihige Liegenboxenlaufstall mit innen liegendem Futtertisch hat klare Arbeitsachsen und einen hohen Tierkomfort. Der konstruktive Holzbau beschränkt sich auf das Wesentliche, ist aber von hoher handwerklicher Qualität. Die funktionellen Anforderungen sind präzise abgeklärt und schaffen klare Arbeitsabläufe.

Das abgesetzte und nach außen geneigte Pultdach wird zudem für die passive Wärmenutzung bei der Heutrocknung genutzt. Durch die Südausrichtung und den großen Dachvorsprung kann auf eine Fassadenkonstruktion an der Längsseite verzichtet werden, was dem Stallbereich einen maximalen Lichteinfall und großzügigen Außenraumbezug verschafft.

 

Tiergerechtheit

Gehobener Tiergerechtheitsstandard
Die gegen die offene Stallseite hin gelegenen Liegeboxen ergeben für die Kühe eine gute Stallluft. Die Liegeboxen sind gut eingestreut, was sich positiv auf die Gelenke auswirkt. Die Gummimatten im Laufgang erhöhen die Trittsicherheit und reduzieren Klauenschäden. Der breite Fressgang erlaubt den Kühen trotz Sackgassen genügend Platz zum Zirkulieren und Aufsuchen der Liegeboxen.

 

Arbeitswirtschaft

Die einseitige Futterachse ist gut befahrbar. Gras wird mit dem Ladewagen 2 x täglich vorgelegt, das zugekaufte Kraftfutter wird über Automaten zugeteilt.

Arbeitserleichternde Heulogistik: Der Altstall wird als Heuberge und Trocknungsraum genutzt. Das Heu wird mittels Kran zu Abwurföffnungen gebracht; der Abwurf erfolgt unmittelbar auf die Futterachse 1 x täglich.

Die Entmistung ist ein Flüssigmistverfahren mit Schrapper bei den Milchkühen. Kälber, Jungrinder und Mastrinder werden auf Tiefstreu gehalten. Die Einstreuachse ist gut befahrbar. Der Festmist muss höchstens 4 x im Jahr entnommen werden. Die Einstreu wird neben den Boxen gelagert und schützt die Tiere vor Sonneneinstrahlung und Kälte. Positiv sind die kurzen Anfahrtswege zum Festmistlager.

Arbeitszeitbedarf je Milchkuh/Jahr: 73 APh (Angaben des Landwirtes)

 

Plandarstellungen

Die Prinzip-Skizzen wurden zum Teil aus Einreichplänen entwickelt und können im Detail von der tatsächlich ausgeführten Baumaßnahme abweichen.

Lageplan

Grundriss

Schnitt

 

Bei der Verwendung von Fotos bzw. von Zeichnungen ist die Webseite www.oekl-bauen.at als Quelle anzugeben.