EIP Projekt

 

Berg-

 

Milchvieh

 
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Laufstall mit ganz spezieller Melkstandanordnung

Exkursionsbetrieb

BETRIEB STEINER

Dieser Betrieb war schon immer für Neues aufgeschlossen, denn der Auslauf mit Außenliegeboxen wurde bereits vor über zehn Jahren errichtet und war zu dieser Zeit und speziell in dieser Region mit Sicherheit nicht üblich. Der Stall mit der Anbindehaltung wurde damals zwar belassen, aber ein erster Schritt war gemacht. 2019 war es dann soweit und der alte Stall wurde in einen Laufstall umgebaut.

Lage

Lageplan

 

Geplante Baumaßnahme

Die sehr beengte Hoflage und die steilen Hänge zwangen dazu, mit dem bestehenden Platz besonders sorgfältig umzugehen, was zu einer kompakten, aber gut funktionierenden Baulösung führte. Speziell die Anordnung des Melkstands verblüfft und lässt einen ob des geringen Platzbedarfs staunen!

Was heute so einfach und selbstverständlich aussieht, bedurfte großer Abbrucharbeiten und Eingriffe in die bestehende Bausubstanz. Bei solchen gröberen Baumaßnahmen sind exakte Baukostenschätzungen schwer möglich, da immer wieder völlig Unvorhergesehenes eintreten kann. Für eine solche Bauaufgabe bracht man gute, erfahrene Handwerker und einen Bauherrn, der weiß, was er will.

 

Schnitt

Schnitt1

Schnitt2

 

Grundriss

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Grundriss

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Tierwohl

Haltung

Neben dem Liegeboxenlaufstall steht den Tieren außerhalb der Weideperiode, die sich über 150 Tage erstreckt, ein Auslauf mit Außenliegeboxen und Tränken zur Verfügung. Das Stallsystem bietet trittsichere, mit Gummimatten ausgestattete Laufflächen und ein sehr gutes Tier-Fressplatz-Verhältnis. Die Wasserversorgung wird durch drei Schalentränken mit relativ hoher Wassernachlaufgeschwindigkeit im Stallinneren und eine Schalentränke im Auslauf gewährleistet. Die Liegeboxen sind im Innen- und Außenbereich mit einer Gummimatte und reichlich sauberer Einstreu ausgestattet.

Management

Eine äußerst gute Mensch-Tier-Beziehung, das hohe Maß an Sauberkeit im Stall und ein einwandfreier Zustand der Stalleinrichtungen zeichnen das Stallsystem aus. Die Herdenstruktur könnte durch einen höheren Anteil an Kühen mit mindestens fünf Abkalbungen auf hohem Niveau verbessert werden. Einmal jährlich wird eine funktionelle Klauenpflege durchgeführt, die Anzahl an Euter-, Stoffwechsel-, Atemwegsund Klauenerkrankungen ist äußerst niedrig.

Tier

In allen Bereichen der tierbezogenen Indikatoren wurden die maximalen Punkteanzahlen vergeben. Die Parameter Sauberkeit, Hautschäden und Gelenksveränderungen, Klauenzustand, Haut und Haarkleid, Ernährung und Lahmheit erreichten das höchste Level – dies ist nur auf Betrieben möglich, wo äußerst genau gearbeitet wird.

Gesamt-Index

Obwohl dieser Betrieb zu den höchst gelegenen Milchbauern zählt – noch dazu in besonders steiler Lage – und daher mit sehr herausfordernden Rahmenbedingungen konfrontiert ist, konnte ein sehr tierfreundliches Haltungssystem realisiert werden. Der sehr hohe Gesamt-Index spiegelt dies wider.

 

Ammoniak-Emissionen

Leicht emissionserhöhend

wirken bei einem bereits sehr niedrigen Emissionsniveau der niedrige Verdünnungsgrad der Gülle mit Wasser und der planbefestigte Auslauf, der aus der Sicht des Tierwohls jedoch sehr positiv einzustufen ist.

Emissionsmindernd

wirken die abgedeckte Lagerung der Gülle, das seltene Aufrühren der Gülle und die Weidehaltung an 150 Tagen jährlich.

Verbesserungspotenzial

Der Betrieb liegt bereits auf einem sehr niedrigen Emissionsniveau. Durch das Verdünnen der Gülle mit Wasser im Verhältnis 1:1 könnten Emissionen von weiteren 0,6 kg N/Tier und Jahr vermieden werden.

 

Betriebswirtschaftliche Beurteilung

Investitionskosten

Der Betrieb hat aktuell 9 Milchkühe, der Bau wurde auch für diese Kuhzahl ausgelegt. Rechnet man daher die Investitionskosten für den Milchkuhbereich (103.200 Euro) und jene für das Jungvieh (7.300 Euro), abzüglich der Investitionsförderung (30.500 Euro) auf die 9 Liegeplätze um, so konnte der Liegeplatz mit 8.900 Euro brutto realisiert werden.

Stallarbeitszeit

Ziel der Investition war sicherlich eine Arbeitserleichterung – die Arbeitszeit je Kuh und Jahr inkl. Jungvieh verblieb jedoch bei ca. 83 Stunden. Dementsprechend ist aktuell mit dem gleichen Kuhbestand wie vor der Investition auch die tägliche Stallzeit etwa gleich hoch.