Nominiert für den Baupreis 2010
Betrieb Breitfuß - 64 Milchkühe
Besonderheit
Mehrhäusiger Stallbau als Alternative zur großvolumigen Halle
Baumaßnahme
Neubau eines mehrhäusigen Liegeboxenlaufstalles für Milchvieh
Adaptierung des bestehenden Schweinestalles für den Melkbereich (Warteraum, Melkstand, Milchkammer) und Kälberhaltung
Baukosten
€ 380.000,-
Tierbestand max. 64 MK (dz. 43 MK), Stallfläche 1246 m², Güllelager 800 m³, Adaptierung Wartebereich, Melkstand und Kälberhaltung
Stallbau
Stallgebäude mit großem Volumen schaffen im Anschluss zu bestehenden Hofanlagen Aufgabenstellungen, die in der Regel architektonisch unzureichend gelöst werden.
Die umgesetzte Baulösung dieses Projektes liefert eine gelungene Alternative zu gängigen großvolumigen Stallgebäuden (Hallen). Der alte Schweinestall dient als Kopfgebäude mit arbeitsintensiven Bereichen wie Melkstand samt Nebeneinrichtungen, Büro, Abkalbebucht und Kälberstall. Die große Stallfläche des 3-reihigen Liegenboxenlaufstalles wurde mit einer mehrhäusigen Holzkonstruktion gekonnt in seinem Bauvolumen aufgelöst, womit der Maßstab der bestehenden Hofanlage erhalten bleibt.
Die Mehrhäusigkeit schafft im Stall ein Maximum an natürlichem Lichteinfall, einen optimalen Luftwechsel und einen unmittelbaren Bezug zur natürlichen Umgebung. Die beweglichen Wandelemente an den Längsseiten - hier in Form von Curtains - ermöglichen diese Bauweise auch an exponierten Standorten.
Tiergerechtheit
Biobetrieb, Gehobener Tiergerechtheitsstandard, ÖPUL-Maßnahme Tierschutz
Der planbefestigte Boden, der Auslauf sowie der Klauenpflegestand sind sehr positiv. Die Liegeboxen sind großzügig dimensioniert und gut eingestreut. Die Lauf- und Fressgangbreiten sind ebenfalls sehr großzügig.
Arbeitswirtschaft
Am einseitig befahrbaren Futtertisch wird Grassilage mit oder ohne Heu mittels Futtermischwagen vorgelegt; die Kraftfutterverteilung geschieht über Kraftfutterautomaten (Zukauf von Kraftfutter). Die Grassilage wird in Fahrsilos gelagert, die Entnahme mittels Frontlader und Silozange durchgeführt.
Die Entmistung ist ein Flüssigmistverfahren mit Schrapper (Einsatz des Mixers vor Ausbringung durch Lagerung von Festmist der Kälber in der Güllegrube), die Mistachse ist befahrbar zum Einstreuen von Steinmehl, Wasser und Stroh (1 x pro Monat).
Der Fischgrätenmelkstand (Swing-Over) bietet eine gute Übersicht und eine gute Melkleistung. Durch die optimale Anordnung der Gehwege um den Melkstand und die gute Tierbetreuung ist kein Nachtreiben erforderlich.
Arbeitszeitbedarf je Milchkuh/Jahr: 34 APh (Angaben des Landwirtes)
Plandarstellungen
Die Prinzip-Skizzen wurden zum Teil aus Einreichplänen entwickelt und können im Detail von der tatsächlich ausgeführten Baumaßnahme abweichen.
Bei der Verwendung von Fotos bzw. von Zeichnungen ist die Webseite www.oekl-bauen.at als Quelle anzugeben.