Preisträger 2010

Betrieb Gassner - 41 Milchkühe

 

Besonderheit

Baukultur und Zweckbau - eine gelungene Lösung in beengter Hoflage

 

Baumaßnahme

Neubau eines Liegeboxenlaufstalles (in Dorflage)
Adaptierung des bestehenden Stalles für den Melkbereich und Kälberhaltung

 

Betriebsdaten

  • Seehöhe 520 m
  • Bewirtschaftete LN 26 ha (6 ha Eigentum, 20 ha Zupachtung)
  • Flächennutzung: Ackerfläche 4 ha, Grünland 22 ha

 

Gründe für den Stallbau

  • Probleme mit bestehender Anbindehaltung
  • Steigende Tierarztkosten
  • Hoher Arbeitsaufwand (z.B. Entmistung)

 

Ziele

  • Nutzung des bestehenden Stallgebäudes
  • Gute Belichtung und Belüftung im Stall
  • Schaffung eines Auslaufs
  • Akzeptanz in der Öffentlichkeit (Direktvermarktung)

 

Baukosten

€ 281.500,-

Tierbestand max. 41 Milchkühe (derzeit 25), 25 Stück Jungvieh, 5 Kälber

Stallfläche 586 m², Güllelager 665 m³

 

Stallbau

Der Standort des Hofes mit selektiven Gelände, begrenzter Bauplatzgröße und in unmittelbarer Dorflage stellt in der Regel eine planerische Herausforderung für die Errichtung eines neuen Stallgebäudes dar.
Das Projekt besitzt eine klare Konzeption für die jeweiligen Funktionsbereiche eines zeitgemäßen Liegeboxenlaufstalls für Mensch und Tier, die in einer gekonnten Zuordnung des Neubaus zum Altgebäude gelöst wurde. Der 3-reihige Liegeboxenlaufstall besitzt eine klare achsiale Ausrichtung für Tierbereich, Futtervorlage und Entmistung. Die klug ausgedrehte Liege- und Fresshalle schafft einen gelungenen Übergang zum Altbestand sowie einen zusätzlichen Funktionsbereich in Form eines Laufhofes.
Der Einsatz von Holz in der Sprache der zeitgemäßen Vorarlberger Holzbaukultur zeigt eine architektonisch ansprechende Baulösung. Der Neubau erzielt mit dem gegliederten Flachdach - jeweils im Liegebereich und über dem Futtertisch - eine gelungene Einbindung des großen Bauvolumens in die bestehende Gebäudestruktur der bestehenden Hofanlage und in die umgebende Dorfbebauung.
Die Dachöffnungen über den Gangzonen gewähren die Funktionssicherheit des freien Lüftungssystems und schaffen einen zusätzlichen Lichteinfall. Die offene Seite am Futtertisch erzeugt für Mensch und Tier eine helle Atmosphäre im Stall und einen unmittelbaren Bezug zum natürlichen Außenraum.

 

Tiergerechtheit

Gehobener Tiergerechtheitsstandard, ÖPUL-Maßnahme Tierschutz

Der mit einem Gummibelag beschichtete Beton im Lauf- und Melkbereich bietet den Tieren eine gute Rutschsicherheit und ist Basis für entsprechende Klauengesundheit. Gut eingestreute Liegeboxen sorgen für bequemes Liegen. Der ständig begehbare Auslauf erweitert die Bewegungsfläche und gibt den Tieren die Möglichkeit zu tiergesundheitsfördernden Außenklimakontakt.

 

Arbeitswirtschaft

Die einseitige Futterachse ist gut befahrbar (Ladewagen). Die Grassilageentnahme erfolgt mittels Zange, die Kraftfutterzuteilung über Automaten (Kraftfutterzukauf).
Es gibt ausschließlich eine Flüssigmistachse mit Schrapper im Neubau; eine Festmistachse ist nicht erforderlich. Die Gülle wird vor dem Ausbringen aufgemixt. Der Fischgrätenmelkstand bietet eine gute Übersicht und eine gute Melkleistung.

Arbeitszeitbedarf je Milchkuh/Jahr: 87 APh (Angaben des Landwirtes)

 

Plandarstellungen

Die Prinzip-Skizzen wurden zum Teil aus Einreichplänen entwickelt und können im Detail von der tatsächlich ausgeführten Baumaßnahme abweichen.

Lageplan

Grundriss

Schnitt

 

Bei der Verwendung von Fotos bzw. von Zeichnungen ist die Webseite www.oekl-bauen.at als Quelle anzugeben.